Die Gemeinde Ense hat Antonius Risse den Ehrenamtspreis 2023 verliehen. Alte Wegbegleiter aus dem Geschichtsverein sowie Vertreter aus Rat und Verwaltung sind am Freitagabend, 31.03.2023, ins Gasthaus Himmelpforten gekommen, um ihm zu gratulieren.
Die Laudatio auf den Ehrengast des Abends hielt Bürgermeister Rainer Busemann. „Wir sind froh, diesen Preis nach drei Jahren Pause endlich wieder vergeben zu können“, meinte er. „Als ich Antonius vor ein paar Wochen besucht habe, um ihm zu erzählen, dass wir ihm den Preis geben möchten, dachte ich danach, dass ich froh wäre, mit 85 Jahren noch genau so fit und agil zu sein wie er.“ Denn trotz seiner großen Lebenserfahrung ist der gelernte Handwerker noch immer zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Gibt es etwa Schäden an seiner geliebten Fürstenbergkapelle, bessert er sie einfach selbst aus.
Risses Leistung geht allerdings weit über seine Handwerkstätigkeiten hinaus. Vor allem rund um den Fürstenberg ist er quasi ein wandelndes Lexikon. „Der Fürstenberg und die dortige Kapelle sind nach seinem Privathaus und Garten seine bevorzugten Lieblingsplätze“, sagte der Bürgermeister. Dort leitet Risse mit seinen umfangreichen historischen Kenntnissen Führungen und Besichtigungen. „Und Du machst das alles mit Herzblut. Das ist mehr als dankenswert“, so Busemann.
An seinem Fürstenberg lebt Risse auch sein Hobby der Fotografie vollends aus. Egal zu welcher Jahreszeit, der 85-Jährige hat die schönsten Bilder seiner Heimat in seinem Privatarchiv. „Dein Archiv ist riesengroß und ein echtes Stück Heimatgeschichte“, meinte Busemann.
Eine weitere Leidenschaft von Risse ist die katholische Kirchengemeinde St. Lambertus. Für sie gestaltet er nicht nur jedes Jahr gemeinsam mit seinen Enkeln die kleine Krippe an der Waterlappe, in die er immer an Heiligabend das Jesus-Kind legt, sondern stellt auch zahlreiche Messen auf die Beine. „Im Sommer halten wir öfters Messen an der Fürstenbergkapelle – da kümmert er sich. Und einmal im Jahr halten wir eine Messe auf Haus Füchten ab – auch da kümmert er sich“, erzählte Pastor Carsten Scheunemann. „Antonius Risse ist total zuverlässig. Das alles ist für ihn gar keine Frage. Von daher ist diese Ehrung für ihn mehr als angebracht.“
Desweiteren führt Risse auch regelmäßig durch die Bremer Pfarrkirche, ist dazu beim lebendigen Adventskalender und dem Jahrbuch seiner Gemeinde sehr aktiv. Bürgermeister Busemann fasste das passend so zusammen: „Die Kirchengemeinde hat Dir viel zu verdanken.“
Der Geehrte selbst kam am Freitagabend natürlich auch zu Wort, fasste sich aber kurz. „Ich bin niemand, der gerne solche Reden hält. Viel lieber erzähle ich am Fürstenberg. Das könnte ich stundenlang machen“, sagte Risse. „Aber vielen Dank, dass ich für diese Auszeichnung ausgewählt wurde. Als der Bürgermeister vor ein paar Wochen vor meiner Tür stand, war ich ganz überrascht, was der wohl von mir möchte.“
„Ich habe ihn da gefragt, ob er den Preis annehmen würde“, berichtete Busemann von diesem ersten Treffen. „Da meinte Antonius, dass er das tun würde, wenn ich denn meine, er habe ihn wirklich verdient.“ Und das habe er zweifelsfrei. „Ein Preis für das Lebenswerk kann das aber nicht sein. Dafür ist er schließlich noch viel zu aktiv.“
Unter dem Applaus der Anwesenden nahm Risse seine Ehrenmedaille und die dazugehörige Urkunde entgegen. Jeder im Saal freute sich für ihn, das war überall zu spüren. „Antonius Risse ist eben ein wichtiger Kultur-Träger“, sagte Busemann. „Geschichtlich sehr gut informiert und den Anforderungen der Zukunft gegenüber sehr aufgeschlossen.“ Ein würdiger Preisträger also. (Quelle: Soester Anzeiger Werl - Ausgabe 01.04.2023)