Kirchen und Kapellen

Filialkirche Heilig Geist

Ense-Bilme

Adresse: Hewingser Strasse 2, 59469 Ense

Das einzige Gotteshaus im Bereich des heutigen Kirchspiels Bilme war seit altersher die St. Urbanus-Kapelle. Ihr Alter ist nicht genau bestimmbar, muss aber schon beachtlich sein (11. oder 12. Jahrhundert). Man kann das aus dem umfangreichen Turm und aus den auf beiden Seiten in der Kapelle noch vorhandenen Pfeilern schließen; aber auch, dass die Kapelle ursprünglich bedeutend größer gewesen sein muss, ist anzunehmen.
Im Jahre 1894 wurde das Vikariehaus erstellt. Durch den Bau des Pfarrhauses wurde der Status der Filialgemeinde Bilme bedeutend gefördert. Der Gottesdienst fand mit der Zeit eine weitere Ausdehnung. Durch Schenkung erhielt die Gemeinde eine Monstranz.
Am 13. April 1914 wurde der Grundstein für den Kirchenneubau gelegt. Schon am 1. Oktober desselben Jahres konnte der Neubau mit einem Gottesdienst eingeweiht werden. Am Mobilmachungstage, den 02.08.1914, erklang zum ersten Mal das Geläut der Bilmer Glocken. Verblüffend erscheint die angegebene kurze Bauzeit von circa 6 Monaten. Viel Arbeit war bis dahin vollbracht worden. Man muss sich vor Augen halten, dass die Ausschachtungsarbeiten und auch die folgenden ohne Maschinen, nur mit Hacke, Schaufel, Schubkarre und Pferdefuhrwerken bewerkstelligt wurden. Und noch etwas: Die Arbeitszeit der Maurer betrug wöchentlich 72 Stunden und mehr. Jeder Maurer verdiente 29 Pfennig in der Stunde.

Die Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils verlangte eine erheblichen Umbau des Altarraumes der Kirche. Er wurde eingeleitet mit dem Abriss der Kanzel im Jahre 1969. Am 30.06.1970 wurde mit dem Abbruch der Altäre begonnen, und am 10.10.1970 war die Neugestaltung des Altarraumes fertig gestellt. Die Kosten beliefen sich auf etwa 21.000 DM, die von der Kirchengemeinde allein aufgebracht wurden. Die Altarweihe erfolgte am 05.12.1970 durch den H.H. Bischof Dr. Maria Rintelen aus Paderborn.
„Die Umgestaltung ergab eine harmonische Lösung. Die Kreuzigungsgruppe aus dem alten Altar, nun an der Wand, überragt die neue Opferstätte und verdeutlicht plastisch den Zusammenhang. Von Maria, der Mutter Christi, geht der Blick (von links) zur Mitte, zum Erlösungsopfer ihres Sohnes, und von dort rechts hinüber zum Tabernakel, wo das Brot des Lebens aufbewahrt wird.“…
(Zitat aus der Zeitschrift „Der Dom“)

 Auf der Tabernakeltür ist der Lebensbaum dargestellt. Über dem Taufstein wurden aus dem alten Altar zwei Reliefs in die Wand eingelassen: Die Ausgießung des Hl. Geistes und Jesu Taufe im Jordan. Die Komposition der Figuren, sowie der Entwurf des Altares und des Tabernakels sind Werke des Bildhauers Josef Baron aus Unna-Hemmerde.
1984 wurde der Altarraum wieder verändert. Der Tabernakel wurde vom „rechten Seitenaltar“ entfernt und im Chorraum unter dem Kreuz befestigt. Der Blick der Gläubigen trifft in gerader Linie zum Altar.

Die Fenster im Kirchenschiff wurden vom Kunstglasmaler Franz Hange (Münster / Westf.) angefertigt. Links und rechts in der Kirche gibt es acht zueinander passende Fenster mit Abbildungen der Seligpreisungen der Bergpredigt. In der Nische über dem vorderen Eingang befindet sich ein Rosettenfenster mit dem „Guten Hirten“. Gegenüber sind die Fenster Hl. Magdalena und Hl. Augustinus. Den Orgelboden verschönen zwei Fenster mit den Abbildungen des Hl. Joseph und des Hl. Isidor. In der Nische bei der „Immerwährenden Hilfe“ links vom Eingang befinden sich zwei Fenster. Das linke zeigt die Errettung des Moses aus dem Schilf und das rechte die Segnung des Hl. Franziskus.

Am 22. Juli 1945 wurden in einer feierlichen Andacht neue Kreuzwegstationen ihrer Bestimmung übergeben.